Obwohl ich es von unserem ersten Kind bereits kenne, waren die letzten Monate ziemlich schwierig für mich zu akzeptieren, dass unser Baby tagsüber kaum zur Ruhe kommt und schlecht schläft. Es gab Momente da ist sie neben unserer Rederei plötzlich eingeschlafen, aber grundsätzlich braucht sie Ruhe und nuckelt sich beim Stillen in den Schlaf. Hin und wieder hab ichs geschafft sie in die Trage hinein zu schummeln, wenn sie eingeschlafen war, doch oft reicht ein Pups um sie zu wecken, sodass an ein längeres Schläfchen im Bett allein oder ein Ablegen nicht zu denken ist.
Beinahe jedes Mal, wenn sie aus dem Schlaf gerissen wurde, war ich besorgt, verzweifelt aber auch verärgert und habe meinen Gefühlen freien Lauf gelassen. Was mir dabei aber nicht bewusst war ist, dass wir unseren Kindern dadurch unbewusst vermitteln, dass sie nicht ok sind oder gut genug.
Klar ist es wichtig seine eigenen Bedürfnisse wahrzunehmen und auf seine Energien und Ressourcen zu achten, doch was ich sagen will, sei bitte achtsam im Umgang mit deinen Gedanken und Gefühlen deinen Kindern gegenüber! Ich war in diesen Momenten so auf mich fixiert und in meiner „Opferrolle“ gefangen, dass ich vergessen habe, dass es hier nicht um mich geht, sondern um ein kleines hilfloses Wesen, das voll auf meine Hilfe angewiesen ist, um hier erstmal gut anzukommen und sich einzuleben.
Durch immer wieder hin spüren und meine Gefühle wahrnehmen, schaffe ich es die Situation besser anzunehmen und mich auf die positiven Dinge zu konzentrieren. Ich genieße die Momente und bin dankbar für (fast) alles was ist… ja manchmal sogar, wenn sie aufgeweckt wird 😉 Dann sag ich mir, wer weiß wozu es gut ist … und was gibt es Schöneres als ein strahlendes Kinderlächeln!! Es liegt doch immer an unserer selektiven Wahrnehmung, und wie wir bekanntlich wissen folgt Energie der Aufmerksamkeit!
Dank der Unterstützung meines Mannes, haben wir mehr oder weniger das Wochenbett verlängert. Ich verbringe die Tage meist stillend und kuschelnd mit dem Baby im Arm daheim. Klar möchte ich raus und das Sommer-Badewetter genießen, doch die Zeit vergeht ohnehin viel zu schnell, und wir werden noch unzählige gemeinsame Sommer verbringen! Das wichtigste ist im Moment, dass unsere Kleine sich sicher und geborgen fühlt, und wir eine starke Bindung für die Zukunft aufbauen, die Wurzeln trägt 😊
Oft fragt man sich, warum genau ich oder wir das „verdient“ haben.. doch egal wie herausfordernd gewisse Situationen auch sein mögen, glaub mir, genau DU bist stark genug all das zu meistern, sonst wär dies nicht in deinem Leben.
Und vergiss bitte nie, unsere Kinder machen nichts absichtlich, um uns zu ärgern! Sie sind in unsere Familien gekommen mit den unterschiedlichsten Lernaufgaben, damit wir Teile in uns heilen und daran wachsen dürfen!
„Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar!“ Antoine de Saint-Exupéry aus „Der kleine Prinz“
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